Lebensweise der Fledermaus

Kolonie Wimpernfledermäuse
Kolonie von Wimpernfledermäusen

Fledermäuse und Flughunde sind nach den Nagetieren mit über 1000 Arten die zweitartenreichste Säugetierordnung. Ihre Entwicklungsgeschichte lässt sich fast 53 Millionen Jahre zurückverfolgen. Wie alle Säugetiere besitzen sie ein Fell, sind Warmblüter, gebären ihre Jungen lebend und säugen diese. Fledermäuse sind hochsoziale Lebewesen, die die meiste Zeit des Jahres in Gruppen zusammenleben.

Fledermäuse fliegen mit den Händen und "sehen" mit den Ohren. Zwischen ihren extrem verlängerten Fingerknochen spannen sich dünne, hochelastische und reißfeste Häute, die sich noch weiter vom Arm über den Rumpf bis zu den Hinterbeinen fortsetzen. Mit diesen Flügeln fliegen sie aktiv und sehr gewand. Sie haben kräftige Füße, mit denen sie sich kopfüber festhalten und so den Tag verbringen können. Wenn es Nacht wird, gehen die heimischen Fledermäuse auf die Jagd nach Insekten. Sie jagen und orientieren sich mit Hilfe der Echoortung. Die Fledermäuse haben die Echoortung schon sehr früh entwickelt, man vermutet schon vor ca. 47 Millionen Jahren. Mit dem Mund oder der Nase werden sehr intensive Ultraschallrufe (das können schon mal 100 Rufe in der Sekunde sein) ausgestoßen, die so hoch sind, dass unser menschliches Gehör sie nicht mehr hören kann. Sobald diese Rufe auf ein Hindernis stoßen, wie z.B. eine Wand, ein Baum, ein Mensch oder eben ein Insekt, werden Echos dieser Rufe zurückgeworfen. Diese hören die Fledermäuse mit ihren extrem empfindlichen Ohren und können sich so ein genaues Bild von ihrer Umgebung machen. Um sich untereinander zu "unterhalten", benutzen Fledermäuse Soziallaute, die auch wir hören können. So kann man vor Quartieren oft ein Zwitschern und Zetern hören.

Fledermäuse bekommen nur einmal im Jahr ein oder zwei Junge. Sie werden für ihre geringe erstaunlich alt. Manche Individuen können ein Alter von 20-30 Jahre erreichen. Die älteste bekannte Fledermaus wurde mindestends 41 Jahre alt. Im Vergleich dazu werden Feldmäuse nur bis zu 2-3 Jahre alt. In Bayern wurden bisher 25 Arten nachgewiesen.